21 Jahre sind eine lange Zeit, um viele legendäre Momente zu erleben. Genau das haben die Funky Blues Rabbits. Zwischen Promi-Begegnungen und Schnapsideen hat sich die Amberger Band einen krassen Ruf erspielt.
Sängerin Nena hat sich vor ihnen in einem von Schamanen ausgeräucherten Zelt versteckt, mit Payman Amin haben sie auf Barbara Meiers Geburtstagsparty gechillt und ein Foto von der DJ-Bobo-Kreuzfahrt inklusive DJ Bobo gibt es auch. Ja, die Funky Blues Rabbits haben in 21 Jahren Bandgeschichte einiges erlebt.
Kein Wunder, bei durchschnittlich rund 30 Auftritten im Jahr vor teilweise mehr als 10.000 Menschen. Auf ihrer Promi-Liste stehen außerdem Marit Larsson, Glasperlenspiel, Major Tom, mit dem sie auf der Hofbräudult in München gespielt haben, Alle Farben oder Dick Brave.
Da kommen dann auch witzige Anekdoten dabei raus wie das eine Mal, als sie Haindling die Wienerl weggegessen haben. Oder als Antonia aus Tirol alle Kinder auf die Bühne gerufen hat und stattdessen alle Funky Blues Rabbits nach oben sind. „Wir haben es so gefeiert, bis wir ein Video davon gesehen und gemerkt haben, wie vollkommen drüber wir waren.”
Für ihre Gigs fahren die Funkys schonmal bis nach Tirol. Auf dem Programm stehen außerdem diverse Stadtfeste und die legendären Bandgeburtstage. Inzwischen stehen die 10 Musiker:innen aus Amberg und Umgebung weniger auf der Bühne, 10 bis 15 Mal im Jahr. „Das ist eine Art von Sport”, finden die Funkys, die auch mal zu neunt ein Interview geben, wenn es gerade passt.
Wenn Konzert, dann aber richtig: Im Sommer hat sie die UEFA zur EM gebucht. „Das war schon das Highlight des Jahres“, schwärmen sie. Das Beste daran war, dass bei der Ankunft vier Helfer bereitgestanden sind, sodass die Band ihren Bus einmal nicht selbst ausladen musste.
Nur eine Art Auftritt haben die Funkys relativ selten: Kirwa. „Wir spielen keinen einzigen bayerischen Song.“ Das geht höchstens noch in Franken, wenn sich die Veranstalter und auch das Publikum drauf einstellen.
Denn die Musikauswahl der Funky Blues Rabbits ist ungewöhnlich. Sie spielen Songs, „die andere Bands mit der Kneifzange nicht anfassen würden.” Auf der Setlist stehen unter anderem Celine Dion, Scooter, Tokio Hotel oder Rage Against the Machine. Eben unerwartete Partysongs, die man sonst nirgends hört. Was gespielt wird, entscheidet die Band demokratisch.
Die Arrangements schreibt Markus Stang, eines der vier noch aktiven Gründungsmitgliedern. Vor allem für den Bläsersatz sind die wichtig. Und der Bläsersatz wiederum ist wichtig, die Funky so besonders zu machen. „Die Bläser machen viel aus. Das ist unser USP.”
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist der Haufen Technik auf der Bühne. „Tatsächlich verdient keiner von uns einen Cent an den Auftritten. Das wird alles reinvestiert.“ Beim Blick auf die Bühne wird klar, was sie meinen: Komplizierte Lichtshow, fette LED-Installationen, die Bühnenoutfits sind auch durchdacht.
Am Freitag haben die Funky Blues Rabbits ihren 21. Geburtstag gefeiert. Und zwar mit einer Aquashow im Casinosaal. Und was ist eine Aquashow? „Das hat betrunken wie eine gute Idee geklungen. Nüchtern betrachtet war es aber gar nicht so einfach, das Konzept mit Leben zu füllen”, gibt die Band zu. Als allererstes war das Logo gestanden. „Wir haben den Fisch von hinten aufgezäumt.”
Für die Funky Blues Rabbits ist ein Name erstmal nur ein Name. Das gilt auch für den Bandnamen. „Wir wollten uns am Anfang Bodo und die Hasenbande nennen. Aber das war zu uncool.” Schließlich hatten sie sich auf den jetzigen Namen geeinigt – seit 15 Jahren steht zwar weder Funk noch Blues (noch Hasen) auf dem Programm, aber das ist ja nicht so wichtig. Wichtig ist, dass die Funkys Spaß am Musik machen haben – und das noch länger.
Nach 21 Jahren Rockstarleben hat sich einiges geändert für die Funkys. Kind 1 bis 4 gibt es schon, 5, 6 und 7 sind für nächstes Jahr in Planung. Große Sprünge wird es von den Funky Blues Rabbits also jetzt erstmal nicht geben. Über eine kleine Kneipentour durch Amberg denken sie aber schon nach. Und der nächste Bandgeburtstag kommt bestimmt – mit dem nächsten trashy Motto.