Nach zwei Jahren in Amberg hat sich Hunter Fortin bestens eingelebt. Im Interview spricht der Stürmer über seine Motivation, und die Unterschiede zwischen Amerika und Bayern. Außerdem verrät er, warum „Tschüss“ sein Lieblingswort ist.
Einen Kaffee kann er bereits bestellen, ein paar weitere Basics klappen auch schon ganz gut und sein deutsches Lieblingswort ist „Tschüss”. „Ich mag, wie es betont wird”, erklärt ERSC-Stürmer Hunter Fortin im Gespräch mit Amberg24. In der Kabine unterhält sich der US-Amerikaner meist in seiner Muttersprache. „Zum Glück können einige meiner Mitspieler Englisch”, erzählt er grinsend. Auf dem Eis lässt er für gewöhnlich Taten sprechen. In 41 Spielen in der Eishockey-Bayernliga kam Hunter auf 47 Scorerpunkte.
Er fühlt sich wohl in Amberg. Sowohl privat als auch sportlich. „Ich genieße meine Zeit hier. Es gibt viele tolle Menschen rund um das Team und den Verein”, lobt der 26-Jährige. Außerhalb des Sports ist er gerne mit seiner Freundin unterwegs. „Ich habe das Glück, in der Nähe der Stadt zu wohnen. Ich finde es toll, dass wir einfach in die Innenstadt laufen können. Das Zentrum ist super, es gibt viele Cafés und Restaurants”, schwärmt er.
Auch wenn in der aktuellen Spielzeit nicht alles gut lief, geht der Angreifer optimistisch in die anstehende Abstiegsrunde: „Ich glaube, wenn wir mit dem Schwung der letzten Wochen in die Play-Downs gehen, haben wir eine gute Chance.” Zudem gibt er bereits den Takt für die Spiele gegen Schongau, Klostersee und Dingolfing vor. „Diese Woche geht es vor allem darum, mit der richtigen Mentalität ins Spiel zu gehen. Wir wollen aggressiv auftreten und über die vollen 60 Minuten konkurrenzfähig bleiben”, erklärt er.
Bereits in seiner Kindheit und Jugend schlägt Hunters Herz für Eishockey. Mit 17 verlässt er seine Heimat Ohio in Richtung Massachusetts, um sich sportlich weiterzuentwickeln. Die perfekte Kombination aus Sport und Ausbildung findet er schließlich am College. Dank Stipendium sind die Studiengebühren gedeckt. Er spielt Eishockey und studiert Sportwissenschaften.
Nach seiner Zeit an der Fitchburg State University zieht es ihn in die BeNe-League, ehe der Kontakt zu Chris Spanger hergestellt wird. Für den Angreifer war die Umstellung von College- auf Bayernliga-Eishockey in Ordnung. „Die Liga ist ziemlich vergleichbar mit dem Niveau, auf dem ich im College gespielt habe”, erzählt er.
Einzig an das größere Spielfeld, die damit verbundene Zeit und Übersicht musste er sich gewöhnen. Grundsätzlich liegt ihm das europäische Spiel besser. „Ich mag den europäischen Spielstil tatsächlich ein wenig mehr – das viele Skaten und die Puck-Kontrolle kommen mir entgegen.”
In der anstehenden Off-Season kombiniert der Stürmer seine Erfahrungen aus Eishockey und Studium: „Ich gebe viel individuelles Training, wenn möglich, spezifisches Eishockeytraining. Diesen Sommer werde ich tatsächlich eine Trainingsgruppe leiten. Wir trainieren sowohl im Fitnessstudio als auch auf dem Eis”, erklärt er.
Ob er nach der Sommerpause erneut in Amberg auflaufen wird, ist noch offen. „Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt”, sagt er und fügt an: „Wenn es klappen würde, wäre es großartig.” Bevor Hunter (vorerst) Tschüss sagt, geht's für ihn und den ERSC Amberg in den Play-Downs nochmal um alles.