Erste Flüsse treten über die Ufer: Hochwasser zurück in der Oberpfalz | Amberg24

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02.01.2024
In Neustadt/WN wurde am Dienstagabend bereits die Hochwasser-Warnschilder aufgestellt. An der Straße nach Theisseil drohte bereits die Überflutung.  (Symbolbild: Gabi Schönberger)
In Neustadt/WN wurde am Dienstagabend bereits die Hochwasser-Warnschilder aufgestellt. An der Straße nach Theisseil drohte bereits die Überflutung. (Symbolbild: Gabi Schönberger)
In Neustadt/WN wurde am Dienstagabend bereits die Hochwasser-Warnschilder aufgestellt. An der Straße nach Theisseil drohte bereits die Überflutung. (Symbolbild: Gabi Schönberger)
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In Neustadt/WN wurde am Dienstagabend bereits die Hochwasser-Warnschilder aufgestellt. An der Straße nach Theisseil drohte bereits die Überflutung. (Symbolbild: Gabi Schönberger)

Erste Flüsse treten über die Ufer: Hochwasser zurück in der Oberpfalz

Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser: Die Spuren der Überschwemmung zu den Weihnachtsfeiertagen sind noch nicht völlig beseitigt, da steigen die Pegel auch in der Oberpfalz schon wieder. An ersten Messstellen treten Flüsse bereits über die Ufer.

Anhaltende Regenfälle vor allem im Norden Bayerns haben das Hochwasserrisiko im Freistaat erneut ansteigen lassen. Für große Teile Ober- und Unterfrankens sowie die Oberpfalz und Niederbayern warnte der Hochwassernachrichtendienstes (HND) am Morgen weiter vor Hochwasser und dem Überschreiten der Meldestufe 3 an vielen Flussläufen. Für den Pegel des Regen bei Cham erwartete der HND bis Donnerstagmittag gar das Überschreiten der Meldestufe 4. Das bedeutet, dass bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet werden können.

Aber auch für die Oberpfalz warnt der Hochwassernachrichtendienst vor steigenden Pegeln. An der Messstelle der Haidenaab bei Pressath war schon am Dienstagnachmittag die Meldestufe 2 erreicht. Das bedeutet, dass der Fluss zum Teil bereits deutlich über die Ufer getreten ist.
Aber auch an anderen Messstellen in der Region zeigen die Pegelstände seit Dienstagmittag steil nach oben. In Amberg stieg der Wasserstand der Vils zwischen 0 und 23 Uhr um 50 Zentimeter, in Neustadt/WN sogar um einen ganzen Meter. Die weitere Entwicklung hängt laut Hochwassernachrichtendienst von den weiteren Niederschlägen ab.

Franken rüstet sich

In Franken scheint die Entwicklung dagegen schon vorgezeichnet. Für Stadt und Landkreis Bamberg erwartete das zuständige Wasserwirtschaftsamt in Kronach, dass an mehreren Pegeln die Meldestufe 3 im Laufe des Dienstags überschritten wird - so etwa an der Itz bei Schenkenau und am Main bei Kemmern und Schwürbitz. Bei Meldestufe 3 können einzelne bebaute Grundstücke, Keller und Straßen überflutet werden. Eine ähnliche Lage erwartete die Behörde an mehreren Flüssen in den Landkreisen Kronach, Forchheim, Lichtenfels sowie für Stadt und Landkreis Coburg.
Grund ist Dauerregen mit 50 bis 60 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 48 Stunden. An der Rhön, im Frankenwald und Fichtelgebirge sowie im Bayerischen Wald sind nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gebietsweise auch zwischen 60 und 80 Liter Regen pro Quadratmeter möglich. Die Regenfälle sollen bis in die Nacht zum Donnerstag anhalten.
Zugleich erwartet der DWD in höheren Lagen bis zum Mittag Schnee. Oberhalb von 600 bis 800 Metern können demnach bis zu 3 Zentimeter fallen, in höheren Lagen der östlichen Mittelgebirge teilweise auch 5 bis 10 Zentimeter. Im Laufe des Tages soll die Schneefallgrenze dann deutlich steigen. Es bleibt mild bei Temperaturen zwischen 3 und 11 Grad.

Vorsorge scheitert an Geldmangel

Vor dem Hintergrund des Hochwassers dringt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) derweil auf eine bessere Vorbereitung auf solche Krisen. „Wir brauchen mehr und bessere Ausstattung für Katastrophenfälle in Deutschland”, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt der „Rheinischen Post” (Dienstag). „Die Defizite sind eklatant, insbesondere bei der materiellen Ausstattung.”
Nach der Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 sei das Bewusstsein für den Bevölkerungsschutz gestiegen. „Davon ist jetzt nicht mehr viel übrig.” Es gebe ein Konzept, aber dessen Umsetzung stocke aufgrund begrenzter Haushaltsmittel. (enthält Material der dpa)

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