Einsatzkräfte im Dauerstress | Amberg24

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vor 4 Tagen
352 Notrufe erreichten die Einsatzkräfte über die Integrierte Leitstelle (ILS) Oberpfalz-Nord über den Jahreswechsel. (Bild: Alexander Unger)
352 Notrufe erreichten die Einsatzkräfte über die Integrierte Leitstelle (ILS) Oberpfalz-Nord über den Jahreswechsel. (Bild: Alexander Unger)
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352 Notrufe erreichten die Einsatzkräfte über die Integrierte Leitstelle (ILS) Oberpfalz-Nord über den Jahreswechsel. (Bild: Alexander Unger)

Einsatzkräfte im Dauerstress

352 Notrufe erreichten die Einsatzkräfte über die Integrierte Leitstelle (ILS) Oberpfalz-Nord über den Jahreswechsel. Brände und Verletzte nach Feuerwerken stehen auf der Liste. Nach einem Feuer verlor eine Person ihr Leben.

Die Silvesternacht war für die Integrierte Leitstelle (ILS) Oberpfalz-Nord und ihre Betriebsstätten Amberg und Weiden besonders herausfordernd. 352 Notrufe erreichten die Einsatzkräfte.

ILS-Pressesprecher Jürgen Meyer resümiert: „Unsere Disponenten hatten viel zu tun, vor allem nach Mitternacht herrschte Hochbetrieb in der ILS. Wenn der Himmel der Oberpfalz in bunten Farben erleuchtet, waren unsere Einsatzkräfte in diesem Jahr teils besonders gefordert.“

Auch das Polizeipräsidium Oberpfalz zieht Bilanz zur Einsatzlage zum Jahreswechsel 2024/2025. In der Zeit vom 31. Dezember 2024, 18 Uhr, bis zum 1. Januar 2025, 7 Uhr, wurden insgesamt 324 Einsätze bewältigt.

Die Vorfälle reichten von Ruhestörungen bis zu Körperverletzungsdelikten sowie den nachstehenden Fällen, die von den Kriminalpolizeiinspektionen bearbeitet werden. Während der Silvesternacht wurden insgesamt 36 Ruhestörungen gemeldet, die überwiegend durch laute Feierlichkeiten und den Einsatz von Feuerwerkskörpern verursacht wurden.

Zudem registrierte die Polizei 16 Fälle von Sachbeschädigungen. Im Bereich der Gewaltkriminalität kam es zu 20 Körperverletzungsdelikten, die häufig im Zusammenhang mit Alkoholkonsum standen. Außerdem kam es zu fünf Angriffe auf polizeiliche Einsatzkräfte. Die Täter müssen sich nun strafrechtlich verantworten.

Im Straßenverkehr wurden 11 Unfälle gemeldet, bei denen ausschließlich leichte Verletzungen zu verzeichnen waren. Schwere Verkehrsunfälle blieben aus. Darüber hinaus stellte die Polizei neun Verstöße gegen örtliche Böller- und Feuerwerksverbote fest, die in bestimmten Zonen zum Schutz der Bevölkerung und zur Prävention von Bränden verfügt worden waren.

Besondere und nennenswerte Ereignisse im Bereich Weiden:

  • Bereits am Morgen des 31. Dezember 2024 begann der Einsatzmarathon mit dem Brand einer Photovoltaikanlage auf einer Gartenhütte in Vohenstrauß um 6.56 Uhr.
  • Am Vormittag mussten die Einsatzkräfte nach Kirchenthumbach eilen, wo ein Mann schwer verletzt wurde, als er von einem Baum getroffen wurde.
  • Gegen 12:15 Uhr kam es zu einem Schwelbrand einer PV-Anlage bei einem Nebengebäude der Klinik Nordoberpfalz (KNO). Patienten waren zu keiner Zeit in Gefahr.
  • Am Nachmittag rückte die Feuerwehr um 15:.4 Uhr nach Weihersberg im Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab aus, um zwei eingefrorene Schwäne aus einem Weiher zu retten.
  • Um 17 Uhr gab es wohl eine Explosion eines Ofens in Vohenstrauß, bei der eine Person ihren schweren Verletzungen erlag.
  • Gegen 17 Uhr retteten Rettungskräfte und die Bergwacht Weiden im Sport- und Freizeitzentrum Silberhütte eine gestürzte und verletzte Person aus unwegsamem winterlichen Gelände.
  • Nach 20 Uhr häuften sich Brände von Müll- und Papiertonnen und Feuerwerkskörpern: In Vohenstrauß, Weiden, Rothenstadt, Kemnath, Erbendorf und Altenstadt/WN waren Feuerwehren im Einsatz, um diese kleineren, aber gefährlichen Brände zu löschen.
  • Der erste Einsatz im neuen Jahr erfolgte um 0.03 Uhr in Weiden, als eine Person durch eine Böllerexplosion schwer am Auge verletzt wurde.
  • 12 Minuten später wurden bei einer Böllerexplosion in einem Ortsteil von Weiden zwei Menschen schwer verletzt.
  • Im Verlauf der Nacht mussten Rettungskräfte unter anderem einen Patienten mit einer Verletzung im Genitalbereich, vier stark alkoholisierte Personen sowie eine Person mit einem Armbruch nach einem missglückten Kräftemessen mittels Armdrücken, versorgen und in eine Klinik transportieren.

Besondere und nennenswerte Ereignisse im Bereich Amberg:

  • Kurz vor Mitternacht mussten zwei Kleinbrände in Neunburg vorm Wald und Vilseck gelöscht werden.
  • In Amberg wurde ein Brand neben einer Garage gemeldet, bei dem Unrat in Flammen stand.
  • Um 15.02 Uhr musste ein Patient mit einer Alkoholvergiftung versorgt werden.
  • Um 2.39 Uhr wurde der ILS über ein eCall-System ein schwerer Verkehrsunfall bei Großschönbrunn gemeldet.
  • Die Rettungskräfte mussten vier Fälle von schweren Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper behandeln.

Insgesamt gab es in Amberg 9 Brandeinsätze, 8 Einsätze der technischen Hilfeleistung, 150 Rettungsdiensteinsätze sowie in Weiden 14 Brandeinsätze, 12 Einsätze der technischen Hilfeleistung, 159 Rettungsdiensteinsätze.

Besondere und nennenswerte Ereignisse im benachbarten Oberfranken:

  • Ein Lagerraum, in dem Feuerwerksreste lagerten, geriet in Rattelsdorf (Landkreis Bamberg) Brand. Der Schaden liegt bei 30.000 Euro.
  • In Marktredwitz brannten am Neujahrsmorgen vier Mülltonnen. Ursache waren laut Polizei möglicherweise glühende Böllerreste.
  • Ein ausgelöster Rauchmelder führte Polizei und Feuerwehr in Ludwigstadt (Landkreis Kronach) die Wohnung eines 39-Jährigen. Die Einsatzkräfte fanden einen falsch installierten Kaminofen, brennende Zigaretten in einer Plastikbox und verschiedene Drogen vor.
  • In Creidlitz kam es auf einem Friedhofsparkplatz zu drei Unfällen. Bei denen jedes Mal dasselbe Auto beschädigt wurde. Der Grund war Glatteis.

Vom Polizeipräsidium Oberfranken heißt es: „Die Silvesternacht verlief größtenteils friedlich.” Die Einsatzkräfte waren 291 Mal im Einsatz. Darunter waren 23 Ruhestörungen, 10 Sachbeschädigungen, 15 Körperverletzungsdelikte und 12 Verkehrsunfälle.

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