Demos gegen rechts: Amberger gehen in Nürnberg und Regensburg auf die Straße | Amberg24

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Menschen demonstrieren in Freiburg gegen Rechtsextremismus und halten Schilder mit der Aufschrift „Gegen Rechts“ hoch. (Symbolbild: Valentin Gensch/dpa)
Menschen demonstrieren in Freiburg gegen Rechtsextremismus und halten Schilder mit der Aufschrift „Gegen Rechts“ hoch. (Symbolbild: Valentin Gensch/dpa)
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Menschen demonstrieren in Freiburg gegen Rechtsextremismus und halten Schilder mit der Aufschrift „Gegen Rechts“ hoch. (Symbolbild: Valentin Gensch/dpa)

Demos gegen rechts: Amberger gehen in Nürnberg und Regensburg auf die Straße

Die Menschenmassen, die am Wochenende gegen die AfD und rechte Szene in Deutschland demonstrierten, sorgten für Aufsehen. Hans Lauterbach vom Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschen Amberg-Sulzbach ging in Nürnberg auf die Straße.

Es war nicht seine erste Demonstration gegen rechts. Hans Lauterbach vom Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschen (OBTM) engagiert sich schon seit den 90er-Jahren gegen die rechte Szene und war bereits Teil vieler Kundgebungen gegen Rassimus und Rechtsextremismus. Während einige seiner Oberpfälzer Kollegen in Regensburg teilnahmen, war Lauterbach in Nürnberg unterwegs. Die Stimmung der knapp 20.000 Teilnehmenden war gut. „Es war nicht die typische Szene, die man grundsätzlich bei Demonstrationen gegen rechts findet. Es waren sehr viele Familien dabei, sehr viele Ältere, es waren Leute mit Migrationshintergrund und auch ganz viele junge Menschen”, erzählt Lauterbach und ergänzt: „Also wirklich ein Querschnitt der Gesellschaft.”

Grund der Demos: Die Recherche der Investigativjournalist*innen des Formats „correctiv”. Für den Sulzbach-Rosenberger sind die Aktivitäten der AfD nichts Neues, man könne sie sogar im Wahlprogramm nachvollziehen. Zudem sind die Veröffentlichungen von „correctiv” laut Lauterbach „nur die Spitze des Eisbergs.” Namhafte AfD-Politiker seien regelmäßig Teil rechter Veranstaltungen, die Zusammenarbeit mit dem Rechtsextremisten Martin Sellner bestünde schon lange.

Auch die „Remigration” stehe bereits als Rückführung im Wahlprogramm der Partei, eine breite Masse, habe sich aber bisher nicht ausreichend mit diesem beschäftigt. „Ich glaube, das Thema Remigration, wie es 'correctiv' veröffentlicht hat, hat vielen Leuten, die sich nicht so im Detail mit Rechtsextremismus beschäftigen, wachgerüttelt”, erklärt Lauterbach. Viele haben Freund*innen, Kolleg*innen oder Mitschüler*innen mit Migrationshintergrund. Mit jenen wolle man sich jetzt solidarisieren und der AfD entgegentreten.

Die AfD schon lange im Blick

Das OBTM habe die AfD schon lange im Blick. Bereits 2018 organisierte das Bündnis eine Demonstration gegen die Politikerin Alice Weidel in Amberg. Die Marschroute der Partei veränderte sich aber in den vergangenen Jahre noch einmal. „Damals war die AfD noch eine andere Partei”, sagt Lauterbach und erklärt: „Da gab's diese Euroskeptiker und Leute, die eine andere Wirtschaftspolitik haben wollten, aber die sind ja alle weg. Die sind ja nicht alle umsonst weg, sondern weil sich die Partei zu einer rechtsextremistischen Partei gewandt hat.”

Auch der Verfassungsschutz hat die Partei auf dem Zettel: In Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt wird die AfD bereits als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft, bundesweit, also auch in Bayern, wird sie als Verdachtsfall eingeordnet.

Die Demonstrationen gehen laut Hans Lauterbach auch an der AfD nicht spurlos vorbei: „Ich glaube, dass da jetzt ein Ruck durch die Gesellschaft geht, der die AfD erschrocken hat. Dass sie das jetzt wieder relativieren und Richtung 'Fake-News' treiben und an irgendwelchen Bildern abarbeiten, das ist ja klar.” Für Lauterbach unverständlich, immerhin sieht man ja überall, wie viele Menschen wirklich auf den Straßen waren.

Wer sich gegen die Partei und deren politische Einstellung wehren möchte, muss laut Lauterbach allerdings nicht zwingend auf die Straße gehen. Einerseits müsse sich die Politik mit der Einstellung der AfD intensiv auseinandersetzen und dies offen nach außen tragen. Andererseits kann jede Person in ihrem persönlichen Umfeld, das Gespräch suchen und die Problematik ansprechen.

Bisher keine Demos geplant

Laut Lauterbach seien in Amberg bisher keine Demonstrationen geplant. Am heutigen Montag, 22. Januar, findet eine Demonstration gegen rechts in Weiden statt. Künftige Demos in Amberg sind allerdings nicht auszuschließen.

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