Familie Schuh aus Amberg hat einen Spendenaufruf gestartet. Sohn Franz leidet an einem äußerst seltenen Gendefekt. Eine Delfin-Therapie könnte dem Sechsjährigen helfen.
Als Franz Schuh aus Schäflohe bei Amberg zwei Jahre alt war, wurde bei ihm „DYRK 1A-assoziierte Mikrozephalie mit Entwicklungsstörung” diagnostiziert. Die Krankheit ist äußerst selten. Weltweit gibt es nur ein paar hundert Betroffene. In Deutschland ist Franz einer von neun registrierten Personen mit dieser Diagnose. Der Gendefekt kann neben Entwicklungsstörungen, auch Essstörungen, Epilepsie sowie unkontrollierte Muskelanspannungen und „Verhaltensauffälligkeiten aus dem autistischen Formenkreis” auslösen. „DYRK 1A-assoziierte Mikrozephalie mit Entwicklungsstörung” wird nicht zwangsläufig vererbt.
Franz spricht nicht. Er kommuniziert nur mittels kleiner Magnetschilder, die am Kühlschrank kleben. Wenn er spielen will, zeigt er das Zeichen mit Schaukel und Rutsche, wenn er baden möchte, das Symbol mit der Badewanne. Der Junge isst auch nichts - außer eine ganz bestimmte Sorte von Paprika-Chips. Ansonsten ekelt es ihn vor jeder Form essbarer Stoffe.
Doch Wasser liebt er, vor allem zum Plantschen, was laut Mama Lisa Schuh (35) Fluch und Segen zugleich ist. Würde Franz irgendwo Wasser sehen, würde er einfach drauflosrennen. „Er kann aber nicht schwimmen und keine Gefahren einschätzen”, erzählt die Mutter.
Doch gerade das Element Wasser gibt der Familie Hoffnung. Die Eltern glauben, dass eine Delfin-Therapie ihrem Sohn helfen könnte, seine Umwelt besser wahrzunehmen. Am 9. Oktober 2024 hat die Mutter auf ihrem Instagram-Account (lisaschuhprivat) einen Spendenaufruf veröffentlicht und die Resonanz darauf ist geradezu überwältigend. Binnen neun Tagen sind die Kosten für die Therapie, etwa 23.000 Euro, fast zusammengekommen. Und es geht weiteres Geld ein. Etliche Firmen und Vereine sind gerade dabei, Aktionen zu organisieren.
Die zur Verfügung gestellten Gelder sind nicht verloren. In Absprache mit der Lebenshilfe Amberg-Sulzbach, die das Spendenkonto führt, soll das überschüssige Geld für eine zweite Delfin Therapie verwendet werden.