Ein 19-Jähriger rastet im Zug am Bahnhof komplett aus. Er tritt eine Zugbegleiterin in den Rücken, schlägt auf den Zugführer und Polizisten ein. Der junge Mann ist kaum zu bremsen. Letztlich muss ihn seine Oma abholen.
Ein junger Mann außer Rand und Band: Wie es in einer Pressemitteilung heißt, ist die Polizei am Freitag, 5. April, gegen 0.30 von einer 57-jährigen Zugbegleiterin im Regionalexpress verständigt worden, da sie am Bahnhof in Neukirchen Schwierigkeiten mit einem aggressiven Fahrgast habe. Nach der Aufforderung der Bahn-Mitarbeiterin, seine Füße vom Sitz zu nehmen, habe er der Frau einen Tritt in den Rücken versetzt. Als der 39-jährige Zugführer, der auf die Auseinandersetzung aufmerksam geworden war, dazwischen gehen wollte. habe er zwei Schläge ins Gesicht kassiert.
Die Polizeibeamten forderten den Fahrgast auf, den Zug zu verlassen. Nachdem er dieser Aufforderung nicht nachkam, griff ein Ordnungshüter zu und packte ihn am Arm. Jetzt sei der junge Mann komplett ausgerastet und habe mit Händen und Füßen in Richtung der Polizeibeamten ausgekeilt. Sie hätten zwar die meisten Schläge abwehren können, aber einer der beiden Beamten sei dennoch dreimal getroffen worden.
„Ein 30-jähriger Bundeswehrsoldat und ein 19-Jähriger standen am Bahnsteig und wurden auf die Auseinandersetzung im Zug aufmerksam. Kurzerhand sprangen beide in den Zug und unterstützen die Polizeibeamten bei der Festnahme”, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei. Der Soldat wurde hierbei vom Aggressor derart massiv in die Hand gebissen, dass er sich in ärztliche Behandlung begeben musste.
Mit vereinten Kräften konnte der Mann letztlich unter Kontrolle gebracht werden. Nach der Feststellung seiner Personalien stellte sich heraus, dass es sich um einen bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getretenen 19-Jährigen aus dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab handelte. Da dieser zur Tatzeit leicht alkoholisiert gewesen ist (0,6 Promille) und außerdem noch Betäubungsmittel konsumiert haben dürfte, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft eine Blutentnahme bei ihm veranlasst. Schließlich holte ihn seine Großmutter bei der Polizei ab, „welche offensichtlich noch einen ganz guten Draht zu ihm hatte”.
Die Zugbegleiterin, der Zugführer und der getroffene Polizeibeamte wurden leicht verletzt und konnten ihren Dienst fortsetzen. Für sein Verhalten wird sich der 19-Jährige, wie die Polizei schreibt, wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Sachbeschädigung verantworten müssen.