Max Märkl und seine beiden Geschwister sind Brauer aus Leidenschaft und aus Familientradition. Die ist aber vor kurzer Zeit geendet, als Vater Alwin Märkl die Brauerei Märkl geschlossen hat. Wie geht es jetzt für seine Kinder weiter?
Wie ist es, mitten im Geschehen des Familienunternehmens aufzuwachsen, sich darauf zu freuen, irgendwann selbst die Verantwortung übernehmen zu dürfen, nur damit der Vater kurz vorher das Unternehmen dicht macht? Max Märkl muss sich zur Zeit mit diesem Gefühl beschäftigen. „Es konnte nicht mehr weitergehen, das ist klar”, sagt Max im Gespräch mit Amberg24. Schade findet er aber schon, dass sein Vater Alwin Märkl Anfang des Jahres die Freudenberger Familienbrauerei geschlossen hat.
„Als der Papa Bürgermeister wurde, da war ich so 12 oder 13, habe ich ihn gefragt, was mit der Brauerei ist, weil die wollte ich ja übernehmen”, erzählt der 23-Jährige. Für ihn war das von Anfang an klar. „Ich habe die Leidenschaft vom Papa übernommen”, erzählt Max. Die Ausbildung zum Brauer machte er in Friedenfels, dann arbeitete er in mehreren Brauereien in Oberfranken und bei Cham.
Auch seine beiden Geschwister Toni (20) und Theresia (18) sind ins Brauerei-Business eingestiegen. Toni arbeitet bei der Brauerei Fuchsberger in Teunz, Theresia studiert seit September Brauwesen in Weihenstephan. Max war seit Oktober wieder zurück im Familienunternehmen. Und jetzt? „Suche ich mir einen Minijob.”
Natürlich würde er gerne in seinem Traumberuf bleiben, am liebsten im Landkreis und in einer Handwerksbrauerei. „Der Kontakt mit dem Bier ist mir ganz wichtig”, findet der Brauer. Leider werden die aber immer weniger.
„Der Bierkonsum sinkt einfach”, sagt Max. Auf einer Kirwa, erzählt er, gehen die meisten an den Pilsstand und dann direkt in die Bar. „Maßen werden kaum noch getrunken, nur noch die Alten trinken ihre vier, fünf.”
Doch will Max vielleicht irgendwann wieder aufmachen? „Natürlich wäre das ein Traum, in 10, 15 Jahren, wenn ich genug Geld auf der Seite habe. Oder im Lotte gewonnen hab.” Vielleicht erstmal im kleineren Maßstab, fürs Wirtshaus, und dann vergrößern. Allerdings gäbe es einiges zu erneuern, noch dazu ist das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert denkmalgeschützt. Deshalb ist der Traum von der eigenen Brauerei jetzt erstmal geplatzt.
„Ich bleibe bis zum Schluss”, hat sich Max aber vorgenommen. Die meisten Mitarbeiter bleiben nach und nach zuhause. Viel ist nämlich nicht mehr zu tun. „Die Filtration noch und das Bier hin und her fahren zum Abfüllen.” Im Keller ist in großen Tanks der letzte Sud eingelagert, genug, um noch über den Sommer zu kommen. Und dann ist erstmal Schluss.