Schülerin versprüht Reizgas: 70 Verletzte am Beruflichen Schulzentrum in Amberg | Amberg24

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13.10.2023
Rund 70 Menschen wurden in Amberg leicht verletzt, als eine 17-Jährige in der Aula des Beruflichen Schulzentrums an der Raigeringer Straße Pfefferspray versprüht hatte.  (Bild: Stephan Huber)
Rund 70 Menschen wurden in Amberg leicht verletzt, als eine 17-Jährige in der Aula des Beruflichen Schulzentrums an der Raigeringer Straße Pfefferspray versprüht hatte. (Bild: Stephan Huber)
Rund 70 Menschen wurden in Amberg leicht verletzt, als eine 17-Jährige in der Aula des Beruflichen Schulzentrums an der Raigeringer Straße Pfefferspray versprüht hatte. (Bild: Stephan Huber)
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Rund 70 Menschen wurden in Amberg leicht verletzt, als eine 17-Jährige in der Aula des Beruflichen Schulzentrums an der Raigeringer Straße Pfefferspray versprüht hatte. (Bild: Stephan Huber)

Schülerin versprüht Reizgas: 70 Verletzte am Beruflichen Schulzentrum in Amberg

Großeinsatz der Rettungskräfte in Amberg am Freitagmorgen. Im Beruflichen Schulzentrum an der Raigeringer Straße hatte eine Schülerin Reizgas versprüht. Das BRK brachte 70 Patienten in Kliniken, die durch das Pfefferspray verletzt wurden.

Mit einem Großaufgebot sind am Freitagmorgen die Rettungskräfte an das Berufliche Schulzentrum an der Raigeringer Straße geeilt. Zunächst war laut Stefan Brunner, Betriebsstättenleiter der Integrierten Leitstelle in Amberg, von einem Gasaustritt und 20 Verletzten die Rede. Die Alarmierung für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst war um 8.15 Uhr erfolgt. Vor Ort stellte sich schnell heraus, dass es sich um Reizgas handelte. Wie die Polizeiinspektion Amberg später mitteilte, hatte es eine 17-jährige Schülerin in der Aula versprüht. Das war kurz vor Schulbeginn, weshalb sich in der Aula noch viele Schüler aufhielten.

Kopfschmerzen, Augenreizungen und Atemprobleme

Die Zahl der Verletzten, die vor allem über Kopfschmerzen, Augenreizungen und Reizhusten klagten, stieg schnell an – schlussendlich waren es 70 Patienten, die der Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser fuhr. Die betroffenen Schüler, die gottlob nur leicht verletzt waren, wurden in die Notaufnahmen der Krankenhäuser in Amberg, Sulzbach-Rosenberg, Weiden, Schwandorf und Tirschenreuth gebracht. Dort wurden sie ambulant versorgt. Aufnahmebereit wären auch noch die Uniklinik in Regensburg und das Neumarkter Klinikum gewesen.

Das Berufliche Schulzentrum war sofort nach der Reizgas-Attacke komplett evakuiert worden, später konnten die Schüler zurückkehren und gegen 9.30 Uhr mit dem Unterricht starten. Die Ermittlungen der Polizei haben ergeben, dass eine 17-jährige Schülerin das Reizgas versprüht hatte. Nach bisherigen Erkenntnissen griff sie, wie die Amberger Polizei am späten Freitagvormittag mitteilte, „in die Tasche einer Mitschülerin und versprühte unvermittelt das gezogene Pfefferspray”. Warum sie das tat, war am Freitag noch unklar. Die Polizei hatte am Vormittag das Mädchen auch noch nicht vernehmen können. Die Schülerin war selbst verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden. Gegen sie ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung.

Feuerwehr durchlüftet die Aula

Im Einsatz war auch die Amberger Feuerwehr. Ihr oblag es, die Aula gut zu durchlüften. „Für uns war der Einsatz relativ schnell beendet”, so Stadtbrandrat Heinrich Scharf. Mit einem Großaufgebot war der Rettungsdienst vor Ort: 33 Einsatzkräfte des BRK-Kreisverbands Amberg-Sulzbach, drei Notärzte und Nicole Bigalke als Leitende Notärztin sowie Michael Honig als Organisatorischer Leiter Rettungsdienst. Mit 18 Einsatzfahrzeugen wurden die Patienten in die Notaufnahmen gebracht. Auch die Bereitschaftspolizei in Sulzbach-Rosenberg setzte Mannschaftsbusse ein, um die Verletzten in die Kliniken zu bringen.

Hintergrund

Pfefferspray und seine Wirkung

  • Pfefferspray ist ein Reizgas, das Capsaicin enthält
  • Capseicin ist ein stark schmerzerzeugender Stoff
  • Er reizt die Schleimhäute, verursacht starke Schmerzen in den Augen und kann zu schmerzbedingter Atemnot führen

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