Plötzlich muss der ERSC Amberg wieder um den Klassenerhalt in der Eishockey-Bayernliga zittern. Am Freitagabend ging das Heimspiel gegen den EV Dingolfing in der Abstiegsrunde trotz zwischenzeitlicher Führung noch verloren.
Die Siegesserie des ERSC Amberg ist gerissen! Nach acht Erfolgen am Stück verloren die Wild Lions am Freitagabend das Heimspiel gegen den EV Dingolfing und die erste Partie in der Abstiegsrunde der Eishockey-Bayernliga. Die Entscheidung beim 3:5 gegen die Isar Rats fiel im Schlussdrittel, nachdem Amberg zuvor noch mit 3:1 in Führung gelegen hatte. Der ERSC muss dadurch wieder um den vorzeitigen Klassenerhalt bangen. Schwer wiegt auch der verletzungsbedingte Ausfall von Verteidiger Felix Feder.
Die Anfangsphase brachte viele Aktionen, aber wenige Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Das sollte sich erst nach knapp zehn Minuten ändern, als beide Torhüter öfter gefordert wurden. Eine blitzsaubere Kombination über Michael Kirchberger und Marco Pronath brachte die 1:0-Führung durch Hunter Fortin für die Gastgeber, die es in der Folge versäumten, bei doppelter Überzahl den Vorsprung auszubauen.
„Im Mittelabschnitt war Amberg das klar bessere Team, weil wir zu viele Scheibenverluste hatten“, monierte Gästecoach Dustin Whitecotton. Der ERSC hatte hier mehr von der Partie, ließ zunächst aber erneut ein sogar vierminütiges Powerplay ungenutzt. Dafür klappte es mit einem Mann weniger: Während Tim Schlauderer auf der Strafbank saß, verwandelte Kirchberger einen Break über Brandon Walkom und Mauritz Silbermann zur 2:0-Führung. Die Gastgeber blieben am Drücker, allerdings auch in der Defensive nicht immer konzentriert. Das begünstigte den 1:2-Anschlusstreffer des Kanadiers Plouffe-Dube.
Sekunden vor der Pausensirene stellte Pronath mit einem sehenswerten Rückhandschuss den Zwei-Tore-Vorsprung aber wieder her. Damit hätte man beruhigt das Schlussdrittel angehen können, doch schon in der Anfangsphase hatte die Amberger Defensive einen Blackout, den die Gäste binnen 30 Sekunden zum 3:3-Ausgleich nutzen konnten: „Wir haben heute dreimal die gleichen Fehler begangen, die zu drei Gegentreffern führten“, beklagte sich Löwencoach Bernhard Keil hinterher. Nichtsdestotrotz attestierte er seinem Team „insgesamt eine bessere Leistung als zuletzt“. Chancen auf eine Vorentscheidung hatten im weiteren Verlauf beide Teams, die Gäste wollten das vielleicht ein wenig mehr.
Letztendlich führte eine Strafzeit gegen Lukas Salinger – den sein Gegenspieler auch nicht gerade regelkonform attackiert hatte – zum Powerplay, das die Isar Rats drei Minuten vor dem Ende zum vorentscheidenden 4:3 durch den Schweden Jansson nutzten. Das 5:3 ins leere Amberger Tor war in den Schlusssekunden nur noch für die Statistik. „Es war ganz wichtig, dass wir immer vor das gegnerische Tor gingen. Das haben wir vor allem im Schlussdrittel umgesetzt“, lobte Whitecotton seine Mannschaft. Bernhard Keil wünscht sich von seinem Team „hundert Prozent Konzentration in der Defensive“.