Der Fund der Leiche einer 19-Jährigen in ihrem eigenen Wagen in Regensburg sorgte bundesweit für Aufsehen. Nun ist der Mann (56), der sich wegen Mordes vor dem Landgericht Amberg verantworten sollte, tot.
Der Mordprozess gegen den 56-Jährigen, der im Mai 2024 seine Ex-Freundin getötet haben soll, ist abgesagt. Der Angeklagte habe Suizid begangen, teilte Landgerichtssprecher Uli Hübner am Freitagmorgen vor den verschlossenen Toren des Landgerichtsgebäudes in Amberg mit. Der Prozess hätte am Freitag, 2. Mai, vor der Großen Strafkammer starten sollen. Nun ist das Verfahren gegen den 56-jährigen Tatverdächtigen eingestellt.
Der Mann sollte sich vor Gericht verantworten, weil er in dem Verdacht stand, seine erst 19 Jahre alte Ex-Freundin ermordet zu haben. Im Mai 2024 hatten Beamte die Leiche der jungen Frau aus dem Landkreis Cham im Kofferraum eines Wagens in einer Tiefgarage in der Frankenstraße in Regensburg gefunden. Sie war offenbar Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Schnell wurde der spätere Angeklagte zum Hauptverdächtigen in dem Fall. Er saß bereits seit etwa einem Jahr in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen ergaben laut Anklage außerdem, dass die 19-Jährige nicht das einzige mögliche Opfer des Angeklagten gewesen sein könnte. Bereits im Jahr 2022 soll er versucht haben, seine damalige Ehefrau mithilfe eines Stromkabels und eines Stromaggregats zu töten. Bis zuletzt hatte der Mann zu den Vorwürfen gegen sich beharrlich geschwiegen. Was er zur Aufklärung des gewaltsamen Todes der 19-Jährigen möglicherweise hätte beitragen können, nimmt der 56-Jährige nun mit ins Grab. Zur Frage wie er sich in der Justizvollzugsanstalt Amberg überhaupt das Leben nehmen konnte, gibt es derzeit noch keine Erkenntnisse. Eine Ermittlung ist eingeleitet.
Dieser Artikel behandelt auch das Thema Suizid. Haben Sie suizidale Gedanken oder kennen Sie eine Person, der es so geht? Hilfe bietet die Telefonseelsorge anonym und rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800/1110111 und 0800/1110222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter www.telefonseelsorge.de.