Mysteriöse Zeichen in Amberg: An Haustüren der Katharinenfriedhofstraße wurden verdächtige Klebestreifen entdeckt. Die Polizei warnt vor sogenannten „Gaunerzinken”, Markierungen für Diebe und Bettler.
In Amberg sorgten durchsichtige Klebestreifen an Haustüren in der Katharinenfriedhofstraße für Aufsehen. Die Polizeiinspektion Amberg vermutet sogenannte Gaunerzinken hinter den Markierungen, die unter Dieben und Bettlern als geheime Kommunikationsmittel gelten. „Das gibt es tatsächlich nach wie vor”, bestätigt Marcus Helfensdörfer von der Polizei Amberg. Die Zeichen, die ursprünglich im Mittelalter genutzt wurden, sollen Informationen weitergeben – etwa über lohnende Haushalte oder Fluchtwege. Heute werden Informationen aber nicht selten via Handy weitergegeben.
Im aktuellen Fall verstärkt die Polizei ihre Streifen in der Umgebung, da in letzter Zeit auch Vandalismus und Metalldiebstahl auf dem nahegelegenen Friedhof zugenommen haben. Ob es Zusammenhänge gibt, ist unklar, aber Helfensdörfer vermutet: „Die Zielrichtung ist eine andere, die Gruppe könnte dieselbe sein.”
Er betont jedoch, dass viele vermeintliche Gaunerzinken harmlos sind, etwa Kreidezeichen von Kindern oder Reste von Halloween-Deko. Auch ein kürzlich gemeldeter Punkt auf einer Wärmepumpe stellte sich als Markensymbol heraus. Helfensdörfer rät: „Lieber einmal mehr anrufen.” Auch wenn Einbrüche in der Region selten sind, könnte ein Anruf bei der Polizei besorgte Anwohner beruhigen. Aufgrund Überwachungskameras schrecken Diebe oft vor Einbrüchen zurück.