Kirwa-Kira: Kirwa ausgraben in Gebenbach | Amberg24

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vor 2 Tagen
Bei schönsten Kirwa-Temperaturen haben die Kirwaleut in Gebenbach ihre Kirwa ausgegraben. (Bild: knz)
Bei schönsten Kirwa-Temperaturen haben die Kirwaleut in Gebenbach ihre Kirwa ausgegraben. (Bild: knz)
Bei schönsten Kirwa-Temperaturen haben die Kirwaleut in Gebenbach ihre Kirwa ausgegraben. (Bild: knz)
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Bei schönsten Kirwa-Temperaturen haben die Kirwaleut in Gebenbach ihre Kirwa ausgegraben. (Bild: knz)

Kirwa-Kira: Kirwa ausgraben in Gebenbach

Damit eine Kirwa anfangen kann, muss sie erstmal ausgegraben werden. In Gebenbach lag sie bis Freitag in einem Hof mitten im Ort. Aber die Kirwaleut haben sie aus ihrem Schlaf geholt.

Mitten in Gebenbach, zwischen Bäcker und Metzger, kaum drei Kirwabaumlängen (geschätzt) von der Kirche weg, liegt die Kirwa begraben. Unter fast einem Meter Erde in einer alten Munitionskiste. Auf ihrem Grab steht ein Holzkreuz mit Bildern der vergangenen Kirwa und der Aufschrift „In Gemboch dou woa Kirwa, mei liaba, mein liaba”.

Ein trauriger Anblick wäre es schon. Wenn die Kirwaleut nicht bereits bereitstehen würden, ihren Schatz wieder auszugraben. Dazu haben sie sich am Freitag vor ihrer Kirwa, der sogenannten Vorkirwa, im Dreiseithof des amtierenden Kirwamoidls Magda getroffen.

Bevor das große Spektakel losging, mussten sie aber erst das Tanzen proben, den Magen füllen und den ein oder anderen selbstgemachten Likör probieren. Die Stimmung war schon ordentlich, zwei Musiker spielten im Hintergrund und die Juchizer-Maschine wurde – zwangsweise – weitergegeben.

Die Juchizer-Maschine

Die Juchizer-Maschine, erfunden von Vroni Kick, hilft den Kirwaburschen und -moidln, den Juchizer zu üben. „Das ist eine Tradition in Gebenbach”, erklärt Kirwabursch Josef. „Früher ist man da in den Wald rausgegangen, aber die Leute gehen ja nicht mehr in den Wald raus.” Die grün-weiße Kiste hat ein Band, mit dem man sich die Maschine um den Hals hängt, und eine Kurbel. Wenn die Kurbel gedreht wird, muss der Maschinist einen ordentlichen Juchizer loslassen.

Eine Kunst, die Oberkirwamoidl Magda sicher beherrscht. Gerade war sie aber dabei, die Kirwaburschen zusammenzutrommeln, die das erste Jahr mit austanzten. Die waren nämlich dafür verantwortlich, das Grab der Kirwa zu öffnen und an dem Hang nach der Kiste zu suchen. Um ihnen das einfacher zu machen, haben die Kirwaleut vergangenes Jahr freundlicherweise einen dicken Stein als Markierung vergraben.

Alte T-Shirts und Polarlichter

Auf den stießen die Totengräber auch relativ schnell. Obwohl der schon schwer zu überwinden ist, ging das Ausgraben insgesamt relativ schnell. Keine 20 Minuten später zog Kirwabursch Fabio die Kiste aus der Erde.

Was sich darin versteckte? Ein altes Kirwa-T-Shirt, das Plakat der vergangenen Kirwa, eine Flasche neongelben Schnapses und ein Umschlag mit Fotos von Zeitungsartikeln, den Kirwaleuten und den Polarlichtern im vergangenen Jahr.

Nachdem die Kirwa nun endgültig ausgegraben war, konnte sie auch tatsächlich starten. Am Freitag noch im privaten Kreis und auch nicht zu lang – Samstag früh um vier ging es zum Kirwabaum holen in den Wald. Und auch zum Juchizer üben?

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