Zwei Freundinnen sitzen auf einer Parkbank in Nürnberg. Was sie später der Polizei beschreiben, bringt die Beamten dazu, einen 15-Jährigen festzunehmen - mit gezogener Dienstwaffe.
Ein 15-Jähriger soll eine 13-Jährige in einem Nürnberger Park mit einer Waffe bedroht und sexuell belästigt haben. Die Teenagerin habe am Donnerstag mit einer 14 Jahre alten Freundin auf einer Bank gesessen, als ein Jugendlicher aus dem Gebüsch gekommen sei und eine Schusswaffe auf sie gerichtet habe, teilte die Polizei mit - basierend auf den Schilderungen der beiden Freundinnen. Der Jugendliche habe dann das Handy der 13-Jährigen beschädigt, ihr an die Brust gefasst und sei mit einem Begleiter geflüchtet.
Bei der Fahndung nach dem Verdächtigen hätten die Beamten den 15-Jährigen und einen Begleiter in einem Zug gefunden. Die Polizisten hätten nicht ausschließen können, dass der Jugendliche eine Waffe bei sich hat - und hätten ihn deshalb mit gezogener Dienstwaffe zu Boden dirigiert. Gegen die Festnahme habe sich der 15-Jährige nicht gewehrt.
Eine Waffe fanden die Beamten letztlich nicht - weder beim Jugendlichen noch bei einer Suche im Park, in dem der mutmaßliche Übergriff stattgefunden haben soll. Nach der Aufnahme seiner Personalien und der Entnahme einer DNA-Probe sei der 15-Jährige wieder auf freien Fuß gesetzt worden, teilte die Polizei mit. Gegen ihn werde aber weiter ermittelt wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Waffengesetz, sexuelle Belästigung, Bedrohung und Sachbeschädigung. Die Beamten suchen dafür nach Zeugen des Vorfalls.
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