Eine 19-Jährige soll einen 15-Jährigen in Franken erstochen haben. Jetzt stellt sich heraus, die Verdächtige ist vorher schon mit Gewaltdelikten aufgefallen.
Eine wegen der tödlichen Messerattacke auf einen Jugendlichen festgenommene 19-Jährige in Mittelfranken ist in der Vergangenheit bereits mehrmals strafrechtlich in Erscheinung getreten. Die junge Frau habe mehrere Einträge im Erziehungsregister wegen Gewaltdelikte und eines Verstoßes gegen das Waffengesetz, sagte der Ansbacher Oberstaatsanwalt Jonas Heinzlmeier. Die Verfahren seien gegen Auflagen nach dem Jugendstrafrecht eingestellt worden.
Die 19-jährige Deutsche sitzt seit Sonntag wegen Totschlags in Untersuchungshaft. Sie soll einen 15-Jährigen bei einer Auseinandersetzung am Bahnhof im Pleinfelder Gemeindeteil Ramsberg mit einem Messer tödlich verletzt haben. Dabei habe es sich um ein Taschenmesser gehandelt, sagte Heinzlmeier. Der Bayerische Rundfunk hatte zuvor über weitere Details in dem Kriminalfall berichtet.
Die Tatverdächtige und das Opfer waren den Ermittlungen zufolge jeweils in einer Gruppe mit Freunden am Samstagabend in dem Ort (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) nahe des Brombachsees zufällig aufeinandergetroffen. Aus einem Gespräch soll sich dann ein Streit entwickelt haben. Der Anlass dafür ist noch unbekannt. Nach Angaben der Polizei besteht aber der Verdacht, dass der 15-Jährige zuvor rassistisch beleidigt wurde. Dieser besitzt nach Angaben von Heinzlmeier die deutsche und brasilianische Staatsbürgerschaft.
Die Ermittlungen zum möglichen Motiv gehen Heinzlmeier zufolge nun weiter. In den nächsten Tagen sollen dazu Zeuginnen und Zeugen der Tat intensiver befragt werden.
© dpa-infocom, dpa:250624-930-709569/1