Erst vor sechs Wochen fand ein Passant in der Freizeitanlage Neustadt/WN eine Kornnatter. Am Wochenende wiederholte sich das Ganze mit einem ungleich größeren Exemplar. Was könnte dahinterstecken?
Ein 36-jähriger Flossenbürger staunte am Sonntagmittag nicht schlecht. Nahe des Brunnens in der Freizeitanlage in der Gramau fiel ihm eine rund ein Meter lange Schlange auf. Das rot-orange-braun gemusterte Tier entpuppte sich als ungiftig. Es handelt sich um eine Kornnatter, die vor allem in den USA und Mexiko heimisch ist. Sie wurde eingefangen und wird nun in der Zoohandlung Brandl in Tirschenreuth fachmännisch betreut.
Der oder die Besitzer der Schlange können sich bei der Polizeiinspektion Neustadt/WN unter der Telefonnummer 09602/94020 melden. Ein ähnlicher Aufruf nach dem Schlangenfund Ende Juni blieb erfolglos, teilten die Beamten auf Anfrage mit. Es hätten sich aber mehrere Menschen bereit erklärt, die Schlange in Obhut zu nehmen und artgerecht zu versorgen.
Da nun innerhalb weniger Wochen zwei Kornnattern an nahezu gleicher Stelle aufgetaucht sind, drängt sich die Frage auf, ob die Tiere vielleicht ausgesetzt wurden. Dieter Brandl, der mit Zoobedarf in Tirschenreuth handelt, wagt keine Prognose. Er weiß aber, dass die Schlangen häufig gezüchtet werden. Kornnattern sind bei Terrarien-Besitzern beliebt, weil sie anders als Pythons oder Boas ohne Meldepapiere gehalten werden dürfen. Sie werden daher auch als „Anfängerschlangen” bezeichnet. Im Sommer können die für Menschen ungefährlichen Reptilien auch in mitteleuropäischen Breiten überleben. Sie ernähren sich von Mäusen und anderen Kleintieren.