Laut der Deutschen Depressionshilfe erkrankt jeder fünfte bis sechste Deutsche in seinem Leben mindestens einmal an einer Depression. Hier erfährt ihr, wie Betroffene sich in Amberg Hilfe suchen können.
Eine Depression ist eine ernstzunehmende Erkrankung, welche Denken, Fühlen und Handeln der betroffenen Person beeinflusst. Weitere Symptome sind Störungen von Hirn- und anderen Körperfunktionen. All diese Dinge rufen bei Betroffenen erhebliches Leid hervor, von dem sie sich selten alleine befreien können. Aufgrund dessen ist meist eine medikamentöse und psychotherapeutische Behandlung notwendig. In Amberg gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich bei einer Depression Hilfe zu suchen.
Ist man sich unsicher, ob man an Depressionen leidet, kann man sich zuerst an eine Lebensberatungsstelle wenden. Sollte das Stimmungstief mehrere Wochen anhalten, ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen. Bestätigt dieser die Befürchtung, ist es notwendig, sich in Psychotherapie zu begeben. Achtung: Patienten mit schweren Depressionen sind oftmals erst durch Medikamente in der Lage, behandelt zu werden. Diese sind strikt in der verordneten Dosis, Häufigkeit und Dauer einzunehmen. Zudem sollten Arzt bzw. Psychotherapeut immer darüber informiert sein, welche Medikamente der Patient zu sich nimmt.
Die Nachfrage bei Psychotherapeuten ist groß. Deshalb sollte man so schnell wie möglich auf Suche gehen. Am besten ist es, sich gleich bei mehreren Therapeuten auf die Warteliste setzen zu lassen, immer wieder nachzufragen und auch mal persönlich dort vorbeizuschauen. Außerdem ist zu empfehlen, der Krankenkasse deutlich machen, dass Hilfe benötigt wird. Bei manchen Kassen gibt es Sonderprogramme, die eine schnellere Unterstützung bieten. Des Weiteren sollte man Angebote von Selbsthilfegruppen oder Beratungsstellen nutzen.
Bei Bedarf könnt ihr euch auf der Website der Caritas weiter über Depressionen informieren.
Die medbo in Amberg bietet für erwachsene Patient*innen eine Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) und eine Tagesklinik an. In der Tagesklinik werden die Betroffenen teilstationär versorgt. Das bedeutet, sie kommen am Morgen in die Klinik und absolvieren ihr persönliches Therapieprogramm. Daraufhin verlassen sie die Einrichtung wieder. Die PIA ist für Menschen, die wegen Art, Schwere und Dauer ihrer Erkrankung eine möglichst intensive Behandlungsform benötigen beziehungsweise von anderen Angeboten nur unzureichend erreicht werden. Hierbei werden Patient*innen therapiert, die eine intensivere Behandlung benötigen. Schwerpunkt der Behandlung ist die medizinisch-psychiatrische Diagnostik und die Therapie durch ein multiprofessionelles Team. Weitere Informationen findet ihr hier.
Für Kinder (in Ausnahmefällen auch an Heranwachsende bis vor Vollendung des 21. Lebensjahres) und ihre Eltern bietet die Kinder- und Jugendpsychatire der medbo Diagnostik, Krisenintervention und Behandlung bei psychischen Belastungen aller kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen an. Nach der Diagnose wird von der medbo ein individueller Therapieplan erstellt. Die Eltern erhalten außerdem eine Beratung, wie sie bei der Therapie ihres Kindes helfen können. Bei der Behandlung wird besonders hoher Wert auf die Zusammenarbeit und Absprache mit den Sorgeberechtigten gelegt. Informieren könnt ihr euch auf der Internetseite der medbo.
Betroffene können sich natürlich auch direkt an Psychotherapeuten wenden. Die Meisten haben mehrere Behandlungsmethoden erlernt und setzen diese in der praktischen Arbeit erfolgreich ein. Ein wichtiger Punkt zur Entscheidung des Therapeuten ist der persönliche Kontakt zu diesem. Erkrankte sollten auf jeden Fall ein Vertrauen aufbauen können und sich die Frage stellen, ob er oder sie ihm oder ihr helfen kann. Mögliche Therapeuten in Amberg und Umgebung, findet ihr auf folgender Website: therapie.de
„Gemeinsam ist man immer stärker”: Diesem Motto folgt auch die Selbsthilfegruppe, die sich regelmäßig im Hause des Bayerischen Roten Kreuz Kreisverband Amberg-Sulzbach trifft. In dieser können sich Betroffene untereinander, in geschützter Atmosphäre, über ihre Gedanken, Ängste, Traurigkeiten, Wünsche und Freuden austauschen. In der Runde wird sensibel miteinander umgegangen und jeder bekommt so viel Zeit zum Reden, wie er oder sie braucht. Es wird allerdings ausdrücklich erwähnt, dass die Selbsthilfegruppe kein Therapie-Ersatz ist, sondern lediglich eine gute Ergänzung zu dieser darstellt.