Ein Autofahrer aus Amberg-Sulzbach verursacht durch seine rücksichtslose Fahrweise einen schweren Unfall auf der A3 bei Nürnberg. Er flieht zu Fuß und sucht Unterschlupf in einem Wohngebiet. Geholfen hat ihm das nicht.
Der junge Mann (18) aus dem Raum Amberg-Sulzbach fiel anderen Verkehrsteilnehmern auf der Autobahn A3 bei Nürnberg durch seine rücksichtslose Fahrweise im Stau auf. Das nahm tatsächlich kein gutes Ende: Der Unfall, den der Amberg-Sulzbacher am Dienstag verursachte, sorgte für eine mehrstündige Autobahnsperrung. Kurios: Der Verursacher lief nach dem Crash davon und bat bei einer Familie in einem Wohngebiet um Zuflucht. Doch auch das ging schief.
Zum Unfallzeitpunkt am Dienstagmorgen herrschte auf der A3 „starker Berufsverkehr”, wie die Verkehrspolizeiinspektion Feucht mitteilt: Deshalb rollte der Verkehr hier auch nur langsam. Für einen Autofahrer (18) aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach offenbar zu langsam. Der junge Mann, auf der A3 in einem weißen A-Klasse-Mercedes in Richtung Frankfurt unterwegs, gab Gas: „Kurz nach dem Autobahnkreuz Nürnberg überholte er laut Zeugenaussagen mehrere Verkehrsteilnehmer mit stark überhöhter Geschwindigkeit über den Beschleunigungsstreifen”, so schildert es die Polizei.
Ein gefährliches Manöver, wie sich zeigte: Der Mercedes geriet ins Schlingern, prallte zuerst rechts gegen eine Leitplanke, dann von dort zurück und schräg rechts gegen das Heck eines Kleintransporters, mit dem ein 30-Jähriger auf dem linken Fahrstreifen unterwegs war. Der Aufprall katapultierte den Transporter nach links an eine Betonleitwand, wo er dann entlang schrammte, bis er kippte und auf die linke Fahrzeugseite fiel.
Auch der 18-Jährige kam von der Fahrbahn ab, allerdings nach rechts: Sein Mercedes landete dort auf einem Grünstreifen. „Der junge Mann konnte sich selbstständig aus seinem Pkw befreien und flüchtete dann zu Fuß von der Unfallstelle”, berichtet die Verkehrspolizei. Bei der Suche nach dem 18-Jährigen waren auch ein Polizeihubschrauber, Suchhunde und die Feuerwehren Lauf und Schwaig im Einsatz. Trotzdem blieb die Fahndung zunächst erfolglos.
Wie sich herausstellte, war der junge Mann in ein nahe gelegenes Wohngebiet gelaufen, hatte dort an einem Haus geklingelt und um Einlass gebeten. Die Familie ließ ihn zwar ein, verständigte dann aber die Polizei, die kurz darauf zur Stelle war. Da sich der 18-Jährige leicht verletzt hatte, wurde er vorsorglich in ein Krankenhaus in der Nähe gebracht.
Auch der 30-jährige Fahrer des Kleintransporters wurde laut Polizei bei der Kollision leicht verletzt und ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht. Der Unfall hatte auch Folgen für alle anderen Verkehrsteilnehmer, die zu diesem Zeitpunkt auf der A3 unterwegs waren: Die Autobahn war in Richtung Würzburg über mehrere Stunden gesperrt, was im dichten Berufsverkehr für lange Staus sorgte.
Der Schaden, der bei diesem Unfall entstand, liegt nach Auskunft der Verkehrspolizei Feucht „im mittleren fünfstelligen Bereich”. Sie sucht nun weitere Zeugen, denen am 21. Januar zwischen 6.30 und 7.15 Uhr auf der A6 Richtung Heilbronn, zwischen den Anschlussstellen Amberg und dem Kreuz Altdorf, sowie im Bereich der A 3 Richtung Würzburg, zwischen dem Kreuz Altdorf und dem Kreuz Nürnberg, ein weißer Mercedes der A-Klasse durch seine Fahrweise aufgefallen ist. Entsprechende Hinweise nimmt die Verkehrspolizei Feucht unter der Telefonnummer 09128/91970 entgegen.