Mit uns Bayern haben ab Freitag alle Bundesländer Ferien. Wer Richtung Süden in den Urlaub will, muss deshalb viel Geduld mitbringen - und sollte eines unbedingt einpacken.
Der ADAC warnt zu Beginn der bayerischen Schulferien vor langen Staus in Richtung Süden. „Dieses Jahr scheint eine staufreie Fahrt in den Sommerurlaub im Süden nahezu unmöglich“, bilanzieren die Verkehrsexperten mit Blick auf die zeitgleichen Sommerferien in sämtlichen Bundesländern sowie Baustellen auf den Autobahnen. Insgesamt rechnet der ADAC Südbayern am ersten und zweiten Ferienwochenende sowie rund um Mariä Himmelfahrt mit deutlich mehr Verkehr auf den Straßen.
Ab Freitag haben sämtliche Bundesländer in Deutschland Sommerferien. Als Letztes kommt der Freistaat hinzu, wo viele Familien schon direkt nach der Zeugnisverleihung am Donnerstag in die Urlaubsgebiete in Österreich, der Schweiz, Kroatien und Italien starten dürften. Zugleich hat am Donnerstag Baden-Württemberg seinen ersten regulären Ferientag. Neben Urlaubern aus dem Nachbarland werden auch viele Menschen aus den nördlicheren Bundesländern auf dem Weg gen Süden durch Bayern fahren.
Nicht nur an den ersten beiden Ferienwochenenden, sondern auch rund um den Feiertag Mariä Himmelfahrt am 15. August rechnet der ADAC mit einer größeren Reisewelle. „Zu den Personen, die rund um den Feiertag in den Sommerurlaub starten, kommen gerade an Mariä Himmelfahrt zahlreiche Tagesausflügler und Kurzurlauber“, erläuterte der Verkehrsexperte des ADAC Südbayern, Alexander Kreipl. Bereits ab dem Vortag dürfte auf den Straßen deutlich mehr los sein.
Der ADAC erwartet besonders viele Staus rund um München auf der A99, entlang der kompletten A8 zwischen der Landeshauptstadt und Salzburg, auf der A93 beim Grenzübergang Kiefersfelden sowie vor dem Grenztunnel Füssen/Reutte, wo Blockabfertigungen einzuplanen sind.
In Österreich müssen sich Reisende vor allem auf der Tauernautobahn A10 und bei der Fahrt über den Brenner auf Verzögerungen einstellen. Auf der A10 seien die größten Bauarbeiten zwar inzwischen abgeschlossen, dennoch sei die Strecke weiterhin stauanfällig, hieß es. Und der bekannteste Weg gen Italien dürfte heuer gar ein „Staugarant“ sein: „Zur generell hohen Auslastung der Brennerroute über die A13 kommt die Baustelle an der Luegbrücke hinzu.“ Dort gebe es trotz Gegenmaßnahmen Rückstaus. Und: „Falls hier ein Pkw liegenbleibt oder sich ein Unfall ereignet, kann dies schnell zu hohen Zeitverlusten führen“, erläuterte Kreipl.
Urlauber in Richtung Süden sollten auf jeden Fall mehr Zeit einplanen und Geduld mitbringen, rät der Experte. Wer kann, solle nach Möglichkeit die Stoßzeiten meiden. Sofern es nicht um Streckensperrungen gehe, gelte in der Regel: „Das Umfahren von größeren Staus bringt selten einen Zeitgewinn.“
Auch wichtig zu wissen: In Salzburg und Tirol gelten an den Wochenenden und Feiertagen tagsüber Abfahrtsverbote, man muss also auch bei Stau auf der Autobahn bleiben. Wohl dem, der dann genügend Proviant an Bord hat - und Beschäftigungsmöglichkeiten für den quengelnden Nachwuchs auf der Rückbank. Und egal wie blank die Nerven sind: Selbst bei mäßiger Hitze niemals Kinder oder Haustiere bei Pausen im Auto zurücklassen. „Hier droht in kürzester Zeit Lebensgefahr“, warnt der ADAC.
© dpa-infocom, dpa:250727-930-846428/1