Es war eine aufsehenerregende Einbruchsserie, die quer durch Nordbayern führte. Allein in Amberg entstand dabei ein Schaden von 80.000 Euro. Jetzt hat ein Schnaittenbacher (46) die Straftaten gestanden.
Die Amberger Polizei vermeldet „einen spektakulären Erfolg” nach monatelanger, intensiver Ermittlungsarbeit: „Ein 46-jähriger Mann aus Schnaittenbach gestand in der Justizvollzugsanstalt Amberg im Beisein seiner Rechtsanwältin eine Serie von Einbrüchen, die die Region seit Anfang Februar 2024 in Atem gehalten hatte”, teilt Dominik Lehmeier, der Pressesprecher der Polizeiinspektion Amberg, mit.
Die Einbruchsserie hatte in der Innenstadt von Amberg begonnen. „Der Täter konzentrierte sich zunächst auf Arztpraxen und Büroräume, doch schon bald weitete er sein Zielgebiet aus”, berichtet Lehmeier. Alleine in Amberg habe der Täter einen Schaden von 80.000 Euro angerichtet – „der Bargeldanteil der Beute war dabei verschwindend gering”.
„Die Ermittler der Polizeiinspektion Amberg setzten auf eine speziell entwickelte Strategie, die schließlich zum Durchbruch führte”, erklärt der Pressesprecher. Der Verdächtige war bereits Ende Februar 2024 in eine Kontrolle mit Zivilfahndern geraten.
Die Beamten fanden damals bei ihm „Aufbruchswerkzeuge und Betäubungsmittel”, die den Mann „dringend tatverdächtig” machten. Trotzdem habe die Polizei ihn zunächst wieder auf freien Fuß setzen müssen, „da die Beweislage zu diesem Zeitpunkt noch nicht eindeutig war”.
Nach seiner Freilassung riss die Einbruchsserie laut Lehmeier schlagartig ab – allerdings nur in Amberg. Parallel dazu seien Untersuchungsergebnisse bei der Polizei eingetroffen, „die den Verdacht gegen den Schnaittenbacher bestätigten”. Dieser setzte seine Einbrüche dann aber andernorts fort. „Immer in der Nähe von Bahnhöfen”, berichtet Lehmeier: „Regensburg, Bamberg, Bayreuth und Nürnberg wurden zu neuen Tatorten.”
Endstation war Roth. Im August brach der Schnaittenbacher dort in eine Arztpraxis ein. „Umzingelt von Einsatzkräften versuchte er, durch einen Sprung aus einem Fenster zu fliehen, scheiterte jedoch: Diesmal klickten die Handschellen endgültig”, so berichtet es der Polizei-Pressesprecher.
Der Mann sei auf Grundlage eines mittlerweile vorliegenden Haftbefehls in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden. „In der Haft legte der Schnaittenbacher nun ein umfassendes Geständnis ab”, heißt es in Lehmeiers Bericht: „Insgesamt werden ihm rund 60 Einbrüche vorgeworfen, die Hälfte davon allein im Raum Amberg. Sein nächtliches Treiben und die Suche nach Bargeld richteten dabei nicht nur erheblichen Sachschaden an, sondern sorgten auch für Verunsicherung bei den Betroffenen.”
Ob ihm dieses Geständnis bei der bevorstehenden Verhandlung eine Strafminderung einbringe, bleibe abzuwarten, merkt Lehmeier an. „Die Ermittler der Amberger Polizei dürfen sich jedoch bereits jetzt über einen herausragenden Ermittlungserfolg freuen, der zur Beruhigung der Region beiträgt.”