Linksextremer Anschlag? Bekennerschreiben nach Brand bei Tesla | Amberg24

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Die Fabrik in Grünheide bei Berlin sei evakuiert worden, sagte eine Sprecherin. (Bild: Sebastian Gollnow/dpa)
Die Fabrik in Grünheide bei Berlin sei evakuiert worden, sagte eine Sprecherin. (Bild: Sebastian Gollnow/dpa)
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Die Fabrik in Grünheide bei Berlin sei evakuiert worden, sagte eine Sprecherin. (Bild: Sebastian Gollnow/dpa)

Linksextremer Anschlag? Bekennerschreiben nach Brand bei Tesla

Ein Strommast brennt – das hat Folgen für die Tesla-Fabrik bei Berlin. War es ein Anschlag? Die Ermittler prüfen nun ein Bekennerschreiben.

Die Polizei prüft ein Bekennerschreiben der als linksextremistisch eingestuften „Vulkangruppe” zu einem Anschlag auf die Stromversorgung in der Nähe der Tesla-Fabrik bei Berlin. Das Bekennerschreiben liege der Polizei vor, sagte ein Sprecher am Dienstag. Die Echtheit werde geprüft. Die Gruppe wirft Tesla „extreme Ausbeutungsbedingungen” vor und fordert die „komplette Zerstörung der Gigafactory”. Die Produktion in der einzigen europäischen Tesla-Autofabrik steht nach dem Stromausfall seit Dienstagmorgen still. Die Fabrik in Grünheide bei Berlin sei evakuiert worden, hieß es. 

Ein brennender Strommast sorgte in der Region im Osten Brandenburgs nahe Berlin zuvor für den Stromausfall. „Wir gehen dem Anfangsverdacht nach, dass es sich um vorsätzliche Brandstiftung handelt“, sagte der Polizeisprecher am Vormittag, noch bevor das Bekennerschreiben auftauchte. Das Landeskriminalamt nahm laut Polizei Ermittlungen auf, ebenso der Staatsschutz. Sie würden in alle Richtungen geführt, sagte eine Sprecherin. Der betreffende Strommast stehe frei auf einem Feld und sei nicht umzäunt. Der Autobauer sprach davon, dass von einem Brandanschlag ausgegangen werde und verwies auf Informationen der zuständigen Behörden.

Die Feuerwehr war nach Polizeiangaben gegen 5.15 Uhr zu dem Brand im Bereich Goßen-Neu Zittau nahe Berlin gerufen worden und hatte mit den Löscharbeiten begonnen. Durch das Feuer ist der Strom nach Angaben eines Sprechers im Umkreis ausgefallen. Mehrere Medien hatten über den Brand berichtet.

Wie es bei Tesla weiter hieß, wurden alle Maßnahmen zur Sicherung der Produktionsanlagen getroffen. Nach Rücksprache mit dem Stromanbieter Edis geht das Unternehmen von Elon Musk nicht von einem schnellen Wiederanlaufen der Produktion aus. Der Stromanbieter war zunächst nicht zu erreichen.

Zu einem möglichen Zusammenhang mit Protesten rund um das Tesla-Werksgelände äußerten sich Behörden auf Anfrage zunächst nicht. Rund 80 bis 100 Umweltaktivisten halten seit Donnerstag einen Teil des Landeswaldes in Brandenburg nahe dem Tesla-Werk besetzt, den das Unternehmen von Elon Musk im Falle einer Erweiterung seines Geländes roden will. Die Aktivisten haben um die zehn Baumhäuser in mehreren Metern Höhe errichtet und kündigten an, möglichst lange ausharren zu wollen. Auch die Bürgerinitiative Grünheide spricht sich gegen die Erweiterungspläne von Tesla aus und zeigt sich mit den Besetzern solidarisch.

Tesla stellt in Grünheide seit knapp zwei Jahren Elektroautos her. Dort arbeiten nach jüngsten Angaben des Unternehmens rund 12.500 Beschäftigte. Umweltschützer kritisieren unter anderem, dass das Gelände in einem Wasserschutzgebiet liegt. Bei einer Bürgerbefragung in Grünheide hatte sich eine Mehrheit gegen die Erweiterungspläne gewandt. Tesla will außerdem die Produktion ausbauen.

© dpa-infocom, dpa:240305-99-223230/7

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